Utopisches Denken hat es dieser Tage nicht einfach. Auf der einen Seite behauptet die neoliberale Mitte, dass Eigenverantwortung und die sich verschärfende Konkurrenz ohne Alternative wären. Auf der anderen Seite pflegt die autoritäre Rechte den Mythos von völkischen Gemeinschaften und schwelgt in vermeintlich guten, alten Zeiten. Doch stellen sich dieser Krise des utopischen Denkens die Sozialen Bewegungen der Gegenwart, die beispielsweise angesichts des Klimawandels nach einem Systemwandel, einer Welt ohne Grenzen, oder dem Recht auf Stadt verlangen, oder ganz allgemein und grundsätzlich für eine feministische Zukunft kämpfen, entgegen. Welche Rolle spielt utopisches Denken in diesen Bewegungen und wie ist eine utopische Offensive im 21. Jahrhundert möglich?