Die globale Krise von 2008 hat uns wieder mal vor Augen geführt, dass die kapitalistische Produktionsweise sich nicht als Basis für eine sozial gerechte Gesellschaft eignet. Die Corona-Pandemie hat die Krise nicht nur zugespitzt, sondern auch die Diskussionen um eine nicht-kapitalistische, solidarische Gesellschaft befördert. Vorstellungen von einer neuen (digitalen) Planwirtschaft sowie verschiedene Formen einer Ökonomie, die auf den Commons, also den Gemeingütern basiert, spielen hier eine besondere Rolle. Die Planwirtschaftsdebatten gehen der Frage nach, ob moderne Technologien unter demokratischer Kontrolle eine gesamtgesellschaftliche Wirtschaftsplanung im Sinne des Gemeinwohls ermöglichen. Commonsbasierte „Wirtschaftsmodelle” versuchen, die dezentrale Selbstorganisation von Gemeingütern und möglichst lokale Wirtschaftskreisläufe zu stärken. Die Frage ist aber nicht zuletzt, ob sich diese beiden Zugänge gegenseitig ausschließen oder miteinander in Beziehung setzen lassen.
Jan-Philipp Dapprich und Simon Sutterlütti werden zwei konkrete Entwürfe vorstellen, die jeweils eine der beiden Strömungen nicht-kapitalistischer Wirtschaftsmodelle repräsentieren.